FAQ: Hl. Drei Könige & das Sternsingen
C+M+BDie Hl. Drei Könige
Glaube & Tradition
Eine spannende Reise
Wer waren die Hl. Drei Könige?
Die Heiligen Drei Könige, auch als Weise aus dem Morgenland bekannt, sind biblische Figuren, die gemäß dem Matthäusevangelium zur Geburt Jesu Christi kamen, um ihn zu ehren. Ihre Namen – Kaspar, Melchior und Balthasar – wurden erst später in der christlichen Tradition etabliert.
Ihre Geschichte wird hauptsächlich im Matthäusevangelium (Matthäus 2,1-12) erzählt. Dies ist die einzige Stelle in der Bibel, die von ihrer Anbetung des Jesuskindes spricht. Interessanterweise werden sie dort nicht explizit als Könige oder als zu dritt kommend beschrieben. Die vollständige Textstelle finden Sie unten im Artikel.
Welche Geschenke bringen die Hl. Drei Könige?
Die Heiligen Drei Könige brachten drei Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Gold symbolisiert Jesu königliche Herkunft, Weihrauch seine göttliche Natur und Myrrhe, oft als Balsam oder Heilmittel verwendet, deutet auf sein späteres Leiden und Sterben hin.
Woher kommen die Hl. Drei Könige?
Der ursprünglich altgriechische Text aus dem Matthäusevangelium bezeichnet die Gäste als "magoi", was oft Sterndeuter oder Zauberer bedeutet. Sie waren deshalb wahrscheinlich Astronomen aus Babylon, die als Gelehrte im zoroastrischen Perserreich eine wichtige Rolle spielten.
Die weitere Vorstellung, dass die Weisen aus verschiedenen Weltteilen stammen, hat sich im Laufe der Zeit entwickelt. Diese Interpretation symbolisiert oft die universelle Anerkennung Christi. In einigen Traditionen repräsentieren die Hl. Drei Könige Europa, Asien und Afrika.
Was bedeutet C+M+B?
C+M+B steht nicht, wie oft angenommen, für die Anfangsbuchstaben der Heiligen Drei Könige: Caspar, Melchior und Balthasar. Denn in der christlichen Tradition steht diese Abkürzung für einen lateinischen Segensspruch: „Christus mansionem benedicat“ - „Christus segne dieses Haus“.
C+M+B
Christus segne dieses Haus
War der Stern von Bethlehem wirklich sichtbar?
Die Suche nach dem Stern von Bethlehem hat zu verschiedenen Theorien geführt. Heute wird vermutet, dass eine Planetenkonjunktion zwischen Jupiter und Saturn, 7 v. Chr., den hellen Stern verursacht hat.
Diese Konstellation fand im Sternbild der Fische statt und könnte die biblische Beschreibung erfüllen. Der Astronom Johannes Kepler unterstützte diese Theorie im 17. Jahrhundert. Obwohl die Planetenkonjunktion als Erklärung plausibel ist, bleibt die wahre Natur des Sterns von Bethlehem weiterhin ein Rätsel.
Wie werden die Hl. Drei Könige verehrt?
Der Dreikönigstag, auch Epiphanie genannt, wird am 6. Januar gefeiert. Dieser Tag markiert das Ende der Weihnachtszeit und wird in vielen Kulturen mit besonderen Bräuchen und Feierlichkeiten begangen, darunter das Sternsingen.
In der christlichen Tradition werden die Drei Könige als Heilige verehrt. Ihre Reliquien sollen angeblich von Konstantinopel nach Mailand und später von Kaiser Barbarossa nach Köln überführt worden sein, wo sie im Kölner Dom aufbewahrt werden.
Welche kulturellen Auswirkungen durch die Hl. Drei Könige?
Die Heiligen Drei Könige sind ein beliebtes Motiv in der christlichen Kunst. Sie werden oft in Krippendarstellungen und in Kunstwerken dargestellt. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich um die Heiligen Drei Könige viele Legenden und volkstümliche Erzählungen gebildet. Diese Geschichten variieren stark je nach kulturellem und regionalem Kontext.
Deswegen hat die Geschichte der Hl. Drei Könige nicht nur religiöse, sondern auch kulturelle Bedeutung. Sie hat die Musik beeinflusst, Literatur und sogar Volksbräuche.
Diese Aspekte zeigen, wie tief die Figur der Heiligen Drei Könige in der westlichen Kultur und Tradition verwurzelt ist und wie sie über die Jahrhunderte hinweg unterschiedliche Bedeutungen und Interpretationen erfahren hat.
Was ist das Sternsingen?
Das Sternsingen ist ein christlicher Brauch. Kinder ziehen als die Heiligen Drei Könige verkleidet von Haus zu Haus, singen Lieder und segnen mit „C+M+B“ unsere Türen. Dabei sammeln sie Spenden für wohltätige Zwecke.
Österreichweit sind auch heuer wieder 85.000 Sternsinger unterwegs, zwei Drittel sind Mädchen. Rund 30.000 erwachsene Helferinnen und Helfer aus etwa 3.000 Pfarren unterstützen die Kinder und Jugendlichen bei ihrer Tour.
Wann wird das Sternsingen gefeiert?
In vielen Ländern findet das Sternsingen um den Dreikönigstag (6. Januar) statt. Die „Sternsinger“ tragen oft Sterne und sind in entsprechende Gewänder gekleidet. Sie singen traditionelle Lieder und sprechen Segenswünsche aus. In Österreich zwischen 27. Dezember und 6. Jänner 2024.
„Ihr bringt eine Botschaft, die den Menschen Hoffnung gibt. Dafür danke ich euch von ganzem Herzen.“
Kardinal Schönborn
Hat das Sternsingen eine soziale Bedeutung?
Ja, das Sternsingen hat auch eine soziale Komponente. Die gesammelten Spenden werden oft für karitative Projekte verwendet, insbesondere zur Unterstützung von Kindern in Not. Im Vorjahr wurden beim Sternsingen österreichweit 19,2 Millionen Euro gesammelt. In 19 Ländern des globalen Südens kommen die Spenden zum Einsatz.
Wie alt ist der Brauch des Sternsingens?
Der Brauch des Sternsingens geht vermutlich auf das Mittelalter zurück. Seitdem hat er sich in vielen christlichen Kulturen weltweit etabliert und weiterentwickelt.
Seit 70 Jahren begeistert die Sternsingeraktion Kinder, Jugendliche und Erwachsene in unserem Land und zeigt auf beeindruckende Art und Weise, wie viel Kinder und Jugendliche bewegen können. Seit Beginn 1954 konnten so 520 Millionen Euro für Menschen in Armutsregionen der Welt gesammelt werden.
Wie kann man am Sternsingen teilnehmen?
Interessierte können sich oft in Kirchengemeinden oder bei lokalen Veranstaltern erkundigen. Viele Gemeinden organisieren Sternsinger-Gruppen und bieten Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung an. Mehr Informationen finden Sie unter www.dka.at/sternsingen.
Fazit über die Hl. Drei Könige:
C+M+B sind mehr als nur Initialen. Dieser traditionelle Segensspruch verbindet jahrhundertealte Glaubensgeschichten mit der heutigen Praxis des Sternsingens. Ob als symbolische Geschenke oder als Zeichen des Segens, die Geschichte der Hl. Drei Könige und des Sternsingens bleibt ein faszinierendes Kapitel in der christlichen Kultur und österreichischen Tradition.
Matthäus 2, 1-12
Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, siehe, da kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.
Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem. Er ließ alle Hohepriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Christus geboren werden solle.
Sie antworteten ihm: in Betlehem in Judäa; denn so steht es geschrieben bei dem Propheten: Du, Betlehem im Gebiet von Juda, bist keineswegs die unbedeutendste unter den führenden Städten von Juda; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, der Hirt meines Volkes Israel.
Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war.
Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach dem Kind; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldigen.
Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen.
Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.
Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.