Die Wunden des Antisemitismus

Meinung
Ausgabe Nr. 45
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Kerze und israelische Flagge: Die Ereignisse in Israel 2023 zeigen, wie tief Hass und Antisemitismus auch heute noch reichen.
2024 erinnern wir an die Ereignisse in Israel 2023, die erneut zeigen, wie tief Hass und Antisemitismus reichen kann. ©Liudmila Chernetska
Portrait Milli Segal
Milli Segal stammt in der zweiten Generation von Shoah-Überlebenden. ©Privat

Milli Segal stammt in der zweiten Generation von Shoah-Überlebenden und spricht über den Antisemitismus der Vergangenheit und Gegenwart.

Im Jahr 1938 entlud sich vom 9. auf 10. November der Hass auf jüdische Menschen in der vom Naziregime organisierten Reichspogromnacht. Synagogen (in Wien blieb nur der Stadttempel unversehrt) und Bethäuser wurden vor johlenden Menschenmengen niedergebrannt, Hunderte ermordet, Geschäfte und Wohnungen zerstört und geplündert, jüdische Friedhöfe geschändet. Einige Tausend wurden ins KZ Dachau deportiert.

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Antisemitismus: Freunde werden zu Feinden

Das geschah vor 86 Jahren und der 2000-Jahre alte Judenhass war mit einer Wucht wieder lebendig geworden. In diesem bitteren Moment, trotz der schon erlebten Repressalien, erkannte die jüdische Bevölkerung die enttäuschende Wahrheit. Aus Freunden wurden Feinde! Das war der Auftakt zum Versuch, jüdisches Leben in Europa zu vernichten.

Erinnerung und neuer Schmerz

2024 gedenken wir wie jedes Jahr, was die jüdische Bevölkerung damals erlitten hat. Am 7. Oktober 2023 hat im Süden Israels das größte und abscheulichste Pogrom nach der Shoah stattgefunden. Mehr als 1200 Kinder, Frauen und Männer wurden massakriert, lebendig angezündet, ganze Familien ermordet von einem Mob, der genauso mit Hass erfüllt war, wie damals.

Die Welt schaut zu und schweigt - Antisemitismus

Und wieder schaut die Welt zu und sucht die Fehler bei den Ermordeten und Verschleppten. Es gibt kein „Ja, aber …“, denn jedes „Ja, aber …“ zeigt jüdischen Menschen, dass mit zweierlei Maß gemessen wird. 

Der Kommentar drückt ihre persönliche Meinung aus!

Autor:
  • Peter Bohynik
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