Die spontane Hochzeit
AnekdotenDer Pfarrvikar von Mannersdorf, Albin Scheuch, war privat zu einer kirchlichen Hochzeit eingeladen. Es ist für einen Priester ungewöhnlich, bei einer Trauung im Volk zu sitzen und nicht liturgisch tätig zu sein.
Hochzeit ohne Priester
Vikar Scheuch freute sich darauf, einmal nichts tun zu müssen, außer mitzufeiern. Der Beginn der Hochzeit näherte sich. Die Gäste trudelten ein, auch das Brautpaar. Wer aber nicht und nicht kam, war der Priester. Man rief ihn an – er antwortete nicht. Wo war er? Hatte er vergessen? Was tun?
Improvision ist alles
Spontane Hochzeit
Kurzerhand bat der Bräutigam den privat anwesenden Priester, spontan der Trauung vorzustehen. Was hätte dieser dagegen sagen sollen? Er verschwand in der Sakristei, kleidete sich um und legte los. Sogar für die Predigt fiel ihm etwas ein, obwohl er gänzlich unvorbereitet war. Währenddessen kam der Pfarrer. Er hatte sich um eine Stunde geirrt. Da Vikar Scheuch aber schon begonnen hatte, setzte sich der eigentlich zuständige Pfarrer ins Volk und feierte auf diese Art mit. Es wurde eine sehr heitere Hochzeit.
Zahlen und Daten
Ein Blick in die Statistik zu kirchlichen Trauungen der letzten Zeit zeigt, dass es 2022 einen gewissen coronabedingten „Nachzieheffekt“ gegeben hat. Die amtliche Statistik weist österreichweit für dieses Jahr 9.503 Trauungen aus. 2021 waren es 6.674 Trauungen, 2020 nur 3.595. Im Vergleich dazu heirateten 2022 laut Statistik Austria insgesamt 47.482 Paare standesamtlich, während sich 13.997 gerichtlich scheiden ließen.