Die Kirche als Umweltschützer

Was wir der Kirche verdanken
Ausgabe Nr. 35
  • Spiritualität
Autor:
Schöpfungszeit: die Sorge für das „gemeinsame Haus“, die Erde. ©FG Trade Latin

Am 1. September ruft Papst Franziskus zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung auf. Erfahre, warum die Kirche schon seit den 70ern als Vorreiter im Umweltschutz gilt.

Papst Franziskus hat 2015 den 1. September als Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung für die katholische Kirche eingeführt. Alle sind eingeladen, zum Schöpfer der Welt zu beten: mit Dankgebeten für die Welt und mit Bittgebeten für ihren Schutz und für ihre Erlösung. Wir verdanken der Kirche ein biblisch begründetes großes „Ja“ zur Schöpfung.

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Der Schöpfungstag: Ein fester Platz im Kirchenkalender

Seit 2015 ist der bereits davor ökumenisch begangene „Schöpfungstag“ am 1. September als „Weltgebetstag für die Schöpfung“ fix im katholischen Kirchenkalender eingetragen. Der Tag soll in allen Ortskirchen begangen werden und einen nachhaltigen Lebensstil fördern, betonte Papst Franziskus. Damit griff er 2015 einen Impuls aus der orthodoxen Kirche auf, den der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Dimitrios, bereits 1989 gesetzt hatte. Die ökumenische Zeitspanne – die fünfwöchige „Schöpfungszeit“ – beginnt am 1. September mit dem Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung und endet am 4. Oktober mit dem Fest des heiligen Franziskus.

1971: die Warnung von Papst Paul VI.

1972 zeichnete der Bericht des „Club of Rome“ ein wenig erfreuliches Bild von der Energie-Zukunft der Menschheit. Schon ein Jahr zuvor, 1971, hatte Papst Paul VI. in seinem Apostolischen Schreiben „Octogesima adveniens“ –„Es nahen 80 Jahre“ (80 Jahre zuvor, 1891, erschien die erste Sozialenzyklika der Kirche) geschrieben: „Plötzlich wird sich der Mensch heute bewusst, infolge seiner unbedachten Ausbeutung der Natur laufe er Gefahr, diese zu zerstören und selbst zum Opfer ihrer auf ihn selbst zurückschlagenden Schändung zu werden.“ In der „Schöpfungszeit“ erneuern Christen auf der ganzen Welt ihren Glauben an Gott, den Schöpfer, und vereinen sich im Gebet und im Handeln für die Bewahrung des gemeinsamen Hauses, das Papst Franziskus in seiner richtungsweisenden Enzyklika „Laudato si’“ beschrieben hat.

Umweltschutz: die Kirche als Vorreiterin

Mit „Laudato si’“ (2015) bekam das Thema „Schöpfung“ (wieder) seinen angemessenen Stellenwert in der Kirche. Diese Enzyklika versteht sich als „dringliche Einladung zu einem neuen Dialog“, sie zielt auf eine „ökologische Umkehr“. So beklagt „Laudato si’“ unter anderem die „Vermüllung des Planeten Erde“ und verknüpft auch lateinamerikanische und franziskanische Spiritualität, etwa mit dem Appell um Achtsamkeit. Papst Franziskus wünscht eine Erneuerung des Lebensstils und der Konsummuster. Die Leitmetapher „Mutter Erde“ ist typisch für diese lateinamerikanische Theologie. Und „Laudato si’“ ist konkret: Das Problem des Klimawandels wird angesprochen, letztlich geht es dem Papst aus Argentinien um die „Sorge für das gemeinsame Haus“, so der Untertitel der Enzyklika. 

Kirchliche Umweltschutz-Initiativen

Mit der Sozial- und Umweltenzyklika „Laudato si’“ ist Papst Franziskus zu einem weltweit anerkannten Anwalt der Natur geworden. Im Bereich des „Umweltschutzes“ fungierte unsere katholische Kirche allerdings schon in den 70er-Jahren als Vorreiterin: Manche Pfarren sammelten Altglas, andere wiederum Altpapier zur Finanzierung so mancher kirchlicher Bauprojekte.

Autor:
  • Stefan Kronthaler
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