Die eigene Auferstehung
3. Sonntag der Osterzeit3. Sonntag der Osterzeit, Lesejahr B – 14. April
Petrus verkündet Jesus als den, der vom Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs verherrlicht wurde. Ausgehend von diesem Gott, an den er selbst und alle, die ihm zuhörten, schon immer geglaubt haben, will er die Menschen zum Glauben an die Auferstehung Jesu führen. Die Verflochtenheit in den Leidensweg Jesu macht betroffen und birgt dennoch Hoffnung in sich. Auf diese Weise erfüllte sich die Voraussage der Propheten, dass der Gesalbte leiden werde, und es offenbart sich der liebende Gott, denn es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben hingibt für seine Freunde (vgl. Joh 15,13). Die zentrale Aussage ist das Zeugnis für den Auferstandenen.
Petrus zeigt den Weg zu unserer eigenen Auferstehung auf. Umkehren meint, mich mit meinem ganzen Sein dem Auferstandenen zuzuwenden und mich selbst im Angesicht des Auferstandenen zu sehen.
Das eröffnet Einsicht und Selbsterkenntnis in einem Raum des Erbarmens und der Liebe, in dem ich mit meiner ganzen Wahrheit und Schwäche sein darf. Ich kann mich fragen: Wo schaue ich weg? Was kann ich nicht wahrhaben? Wie pflege ich das Leben? Was ist mir heilig? Mit der Erkenntnis wächst die Kraft, mich neu auszurichten und danach zu handeln. Das führt zurück ins Leben und in die Verantwortung, genährt aus der Quelle einer erneuerten vertieften Beziehung zu Gott durch die Vergebung der Sünden. Edith Stein ermutigt: „Du machst nicht allein Tag für Tag vieles verkehrt – das tun wir alle. Aber der Herr ist geduldig und von großer Erbarmung. In seinem Gnadenhaushalt kann er auch unsere Fehler nützen, wenn wir sie ihm auf den Altar legen.“
1. Lesung Apostelgeschichte 3,12a.13–15.17–19
Gott bietet die Vergebung der Sünden an.
In jenen Tagen wandte sich Petrus an das Volk: Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr ausgeliefert und vor Pilatus verleugnet habt, obwohl dieser entschieden hatte, ihn freizulassen.
Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und die Freilassung eines Mörders erbeten. Den Urheber des Lebens habt ihr getötet, aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt. Dafür sind wir Zeugen. Nun, Brüder, ich weiß, ihr habt aus Unwissenheit gehandelt, ebenso wie eure Anführer. Gott aber hat auf diese Weise erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten im Voraus verkündet hat: dass sein Christus leiden werde.
Also kehrt um und tut Buße, damit eure Sünden getilgt werden.
2. Lesung 1 Johannes 2,1–5a
Gottesliebe zeigt sich im Halten seiner Gebote.
Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt. Wenn aber einer sündigt, haben wir einen Beistand beim Vater: Jesus Christus, den Gerechten. Er ist die Sühne für unsere Sünden, aber nicht nur für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt.
Und daran erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben: wenn wir seine Gebote halten. Wer sagt: Ich habe ihn erkannt!, aber seine Gebote nicht hält, ist ein Lügner und in dem ist die Wahrheit nicht. Wer sich aber an sein Wort hält, in dem ist die Gottesliebe wahrhaft vollendet.
Psalm 4,2.4 u. 7.8–9 (Kv: vgl. 7b)
Wenn ich rufe, gib mir Antwort,
Gott meiner Gerechtigkeit!
Du hast mir weiten Raum geschaffen in meiner Bedrängnis.
Sei mir gnädig und hör auf mein Flehen!
Erkennt, dass der Herr sich seinen Frommen erwählt hat,
der Herr hört, wenn ich zu ihm rufe.
Viele sagen: „Wer lässt uns Gutes schauen?“
Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten!
Du legst mir größere Freude ins Herz,
als andere haben bei Korn und Wein in Fülle.
In Frieden leg ich mich nieder und schlafe;
denn du allein, Herr, lässt mich sorglos wohnen.
Evangelium Lk 24,35–48
Jesus räumt Zweifel bei den Jüngern aus.
Die beiden Jünger, die von Emmaus zurückgekehrt waren, erzählten den Elf und die mit ihnen versammelt waren, was sie unterwegs erlebt und wie sie Jesus erkannt hatten, als er das Brot brach.
Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen.
Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht.
Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. Als sie es aber vor Freude immer noch nicht glauben konnten und sich verwunderten, sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm es und aß es vor ihren Augen.
Dann sagte er zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesprochen habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich geschrieben steht.
Darauf öffnete er ihren Sinn für das Verständnis der Schriften. Er sagte zu ihnen: So steht es geschrieben: Der Christus wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen und in seinem Namen wird man allen Völkern Umkehr verkünden, damit ihre Sünden vergeben werden. Angefangen in Jerusalem, seid ihr Zeugen dafür.
Quelle: Lektionar für die Bistümer des deutschen Sprachgebiets. Authentische Ausgabe für den liturgischen Gebrauch. Band I: Die Sonntage und Festtage im Lesejahr A, Freiburg u. a. 2019. © staeko.net