Die Auferstehung einer Nonne
AnekdotenEs gibt Orden, in denen man beim Eintritt seinen Taufnamen behalten kann, und solche, in denen man einen Ordensnamen erhält.
Nie mehrere Nonnen mit denselben Namen
Wichtig dabei ist unter anderem, dass nie mehrere Ordensleute denselben Namen tragen. Den Taufnamen aufzugeben fällt manchen leicht, denn nicht jeder mag den Namen, den ihm seine Eltern gegeben haben, manchen aber schwer.
Nonne Maria-Theresia
So erging es auch der jungen Maria-Theresia, die in Hall in Tirol ins Herz-Jesu-Kloster eintreten wollte. Sie hatte aber Glück. Die letzte Schwester, die ihren Vornamen getragen hatte, war etwa zwei Jahre zuvor verstorben. Und da sie an ihrem Namen sehr hing, durfte sie ihn behalten.
Welche Schwester ist sie denn?
Der jungen Ordensfrau – nun Schwester Maria-Theresia – wurde eine ältere, liebenswürdige Schwester zur Betreuung anvertraut, die am Anfang einer Demenz stand und immer wieder verwirrt war. Eines Abends brachte sie ihr das Abendessen. Da fragte sie die alte Schwester: „Wer sind Sie?“ Im Spaß begann sie zu schluchzen: „Ich bin schon so lange da und Sie kennen mich noch immer nicht!“
Die Nonne ist "wieder auferstanden"
Das war der anderen unangenehm: „Beruhigen Sie sich! Sagen Sie mir nur Ihren Namen, und dann weiß ich wieder, wer Sie sind.“ Schwester Maria-Theresia hörte zu schluchzen auf und nannte ihren Namen. Darauf bekam sie eine verblüffende Frage: „Sind Sie die, die gestorben ist, oder die andere?“ Sie konnte es sich nicht verkneifen: „Die, die gestorben ist.“ Das konnte eine Frau, die ihr Leben im Kloster verbracht hatte, in ihrem Glauben nicht erschüttern: „Aha, dann sind Sie schon auferstanden!“