Deutsche Bischöfe und Mutter Teresa
In Deutschland ist es gerade wieder einmal spannend. Der Vollversammlung der Bischofskonferenz folgt die letzte Sitzung des „Synodalen Weges“, zu dem immer mehr besorgte Stimmen aus der Weltkirche und dem Vatikan kommen. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat diesen Weg nun mit den Worten verteidigt: „Wir müssen Zeichen setzen, dass wir uns verändern. Sonst glauben uns die Menschen nicht mehr und laufen reihenweise weg.“
Glaubwürdigkeit ist essenziell. Das Problem ist nur: Die Beobachtung der religiösen Landschaft in Europa legt nahe, dass die Menschen trotzdem weggehen. Es geht ja anderen Konfessionen nicht besser, die jene Zeichen, denen sich der „Synodale Weg“ nähert, längst gesetzt haben, mit verheirateten und weiblichen Priestern, Volksabstimmungen über Glaubensfragen, populärer Sexualmoral usw.: In nur 2 der letzten 27 Jahre haben in Deutschland die Katholiken mehr Mitglieder verloren als die annähernd gleich starken Protestanten. Anglikaner, Lutheraner, Reformierte – wir alle erleben Rückgänge in vergleichbarer Größenordnung. Es wachsen meist nur kleine, relativ neue, oft evangelikale Kirchen, in denen der Glaube unerschrocken und für die persönliche Lebensführung bestimmend ist.
Mutter Teresa soll gesagt haben: „Gott hat mich nicht dazu berufen, erfolgreich zu sein, sondern treu im Glauben.“ Das scheint mir auch die richtige Perspektive zu sein, um Veränderungen anzugehen. Nicht die Frage, wie Kirche sein müsste, damit möglichst viele Beitragszahler ihr „Abo“ beibehalten. Sondern die Treue zu Christus und seinem Wirken in der Kirche. Ich vermute, dass das auch der Attraktivität der Kirche langfristig am meisten helfen würde.