Der tragende Grund
4. Sonntag der Osterzeit4. Sonntag der Osterzeit, Lesejahr B – 21. April
Petrus legt, erfüllt vom Heiligen Geist, vor dem Hohen Rat ein kraftvolles Zeugnis für den Auferstandenen ab. Anlass dazu war seine Verhaftung und Vernehmung aufgrund der Heilung eines Kranken im Namen Jesu Christi, des Gekreuzigten und Auferstandenen. Alle – so verkündete er mit missionarischem Eifer – sollen wissen, dass allein im Namen Jesu Heil und Rettung zu finden sind.
In diesem Zusammenhang greift er das alttestamentliche Bild vom Stein, der zunächst verworfen wurde, dann aber zum Eckstein geworden ist (vgl. Ps 118,22), auf und bezieht es auf Jesus. Jesus ist als Eckstein der tragende Grund für eine gute Zukunft. In den Sakramenten der Kirche ist er als Heilsquelle immer mit uns. Öffne ich mich der Heilszusage Gottes? Vertraue ich Gott das Unheile und Ungesunde meines Lebens an?
Letztlich ist es das Gebet im persönlichen Leben, im Leben der Kirche und in der Welt, das mich zu einem lebendigen Baustein im Reich Gottes formt. Teresa von Ávila ermutigt, oft allein mit Gott zusammenzukommen, einfach um bei ihm zu sein in der Gewissheit, dass er mich liebt. Dazu bedarf es eines geschützten Raumes und einer gesicherten Zeit, doch auch der gewöhnliche Alltag bietet zahlreiche Möglichkeiten, sei es das achtsame Dasein im Augenblick, die Zeit, bis der PC hochgefahren ist, Wartezeiten auf Straßenbahn, Bus, Aufzug ... Jede auch noch so kurze Zeit kann zu einem kostbaren Moment der Einkehr und der Anrufung des Namens Jesu werden, der mein Wesen formt und Gott durch mein Leben aufleuchten lässt.
1. Lesung Apostelgeschichte 4,8–12
Nur in Jesus dürfen wir auf Rettung hoffen.
In jenen Tagen sagte Petrus, erfüllt vom Heiligen Geist: Ihr Führer des Volkes und ihr Ältesten! Wenn wir heute wegen einer guten Tat an einem kranken Menschen darüber vernommen werden, durch wen er geheilt worden ist, so sollt ihr alle und das ganze Volk Israel wissen: im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, den ihr gekreuzigt habt und den Gott von den Toten auferweckt hat. Durch ihn steht dieser Mann gesund vor euch. Dieser Jesus ist der Stein, der von euch Bauleuten verworfen wurde, der aber zum Eckstein geworden ist. Und in keinem anderen ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen.
2. Lesung 1 Johannes 3,1–2
Christinnen und Christen geht es wie Jesus: Die Kinder Gottes erkennt die Welt nicht.
Schwestern und Brüder! Seht, welche Liebe uns der Vater geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es. Deshalb erkennt die Welt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes. Doch ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
Psalm 118,1 u. 4.8–9.21–22.23 u. 26.28–29 (Kv: 22)
Danket dem HERRN, denn er ist gut,
denn seine Huld währt ewig!
So sollen sagen, die den HERRN fürchten:
Denn seine Huld währt ewig.
Besser, sich zu bergen beim HERRN,
als zu vertrauen auf Menschen.
Besser, sich zu bergen beim HERRN,
als zu vertrauen auf Fürsten.
Ich will dir danken, dass du mir Antwort gabst,
du bist mir zur Rettung geworden.
Ein Stein, den die Bauleute verwarfen,
er ist zum Eckstein geworden.
Vom HERRN her ist dies gewirkt,
ein Wunder in unseren Augen.
Gesegnet sei, der da kommt im Namen des HERRN!
Wir segnen euch vom Haus des HERRN her.
Mein Gott bist du, dir will ich danken.
Mein Gott bist du, dich will ich erheben.
Danket dem HERRN, denn er ist gut,
denn seine Huld währt ewig!
Evangelium Johannes 10,11–18
Jesus ist der gute Hirte, der freiwillig sein Leben hingibt.
In jener Zeit sprach Jesus: Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen, lässt die Schafe im Stich und flieht; und der Wolf reißt sie und zerstreut sie. Er flieht, weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt. Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten. Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen. Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es von mir aus hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.
Quelle: Lektionar für die Bistümer des deutschen Sprachgebiets. Authentische Ausgabe für den liturgischen Gebrauch. Band I: Die Sonntage und Festtage im Lesejahr A, Freiburg u. a. 2019. © staeko.net