Die Pietà von Michelangelo: Ein Glaubensbekenntnis in Marmor
Was wir der Kirche verdankenDem Miteinander von Kirche und Kunst verdanken wir seit Jahrtausenden herrliche Kunstwerke, darunter die Pietà von Michelangelo im Petersdom.
Obwohl der Anlass ein trauriger ist – Maria hält den toten Christus auf ihrem Schoß – blickt Maria auf geheimnisvolle Weise erlöst auf ihren Sohn, sie lächelt gewissermaßen sanft. Denn diese jugendlich schöne Mutter Gottes schaut Gott an. Wenn das Gesicht der Spiegel der Seele ist, wie es heißt, dann trifft dies hier zu.
„Dass der Tod nicht das letzte Wort hat, kann man im milden, duldenden und liebenden Angesicht Marias buchstäblich sehen. Das glauben die Christen. Alles andere ist nebensächlich“, schreibt der Arzt und Theologe Manfred Lütz in seinem Buch „Der Sinn des Lebens“.
Nicht nur für Lütz ist diese Pietà „das stärkste Glaubensbekenntnis der Kunstgeschichte“, das der damals junge und sehr fromme Michelangelo (1475–1564) in den Jahren 1498/1499 geschaffen hat.