Danke, Papst Benedikt!

Zum Abschied von Papst Benedikt XVI.
Ausgabe Nr. 1
  • Papst
Autor:
Papst Benedikt XVI. bei seinem Wienbesuch 2007
Papst Benedikt XVI. beim Besuch in Wien im Jahr 2007 ©APA

Benedikt XVI. war mir als Theologe, Priester und Bischof ein Begleiter und Vorbild. Nun darf er die Freundschaft Jesu, die er verkündet hat, in Fülle erfahren". Das sagte Kardinal Christoph Schönborn zum Tod von Papst Benedikt XVI. Der SONNTAG mit einer ersten Rückschau auf das lange Leben und Wirken des "Arbeiters im Weingarten des Herrn". So hat sich Josef Ratzinger selber bezeichnet.

Der Leichnam des verstorbenen Papstes ist seit Montag, 2. Jänner, im Petersdom öffentlich aufgebahrt. Tausende Gläubigen haben bereits von ihm Abschied genommen. 

Am 5. Jänner um 9.30 Uhr wird Papst Franziskus das Requiem für seinen Vorgänger auf dem Petersplatz leiten. Kardinal Christoph Schönborn und der Bischofskonferenz-Vorsitzende Erzbischof Franz Lackner werden als offizielle Vertreter der Kirche in Österreich an den Trauerfeiern für den verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. im Vatikan teilnehmen.

ORF 2 überträgt das Requiem am Donnerstag live. 

Trauer in Österreich

Zum Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. erhält der Wiener Stephansdom eine Trauerbeflaggung. An der Westfassade der Kathedrale hängt eine 18 Meter lange Fahne in den Kirchenfarben Gelb-Weiß und ein sechs Meter langer Trauerflor.

Im Dom ist auch ein Kondolenzbuch aufgelegt, in das sich die Gläubigen eintragen können. 

Unmittelbar nach Bekanntwerden der Nachricht vom Tod des emeritierten Papstes läutete  am Samstagvormittag auch die Pummerin des Wiener Stephansdoms fünf Minuten lang. Die Kichen in ganz Österreich stimmten in das Trauergeläut ein.

Benedikt XVI. war mir als Theologe, Priester und Bischof ein Begleiter und Vorbild. Nun darf er die Freundschaft Jesu, die er verkündet hat, in Fülle erfahren.

Christoph Kardinal Schönborn

Zum Abschieds-Tweet der Erzdiözese Wien

Werbung

Österreich trauert um den verstorbenen Papst Benedikt XVI.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen sprach namens der Republik seine tiefempfundene Anteilnahme aus. Benedikt XVI. sei Österreich "in besonderer Weise verbunden" gewesen, twitterte Van der Bellen. 

Als Zeichen der Anteilnahme und Trauer werden die österreichischen Flagge auf den Dächern von Präsidentschaftskanzlei, Bundeskanzleramt, Parlament und Außenministerium auf halbmast gesetzt.

Ganz besonders hat er die Bedeutung des Dialogs der Religionen und Kulturen stets in den Vordergrund gestellt.

Bundespräsident Alexander van der Bellen

Der emeritierte Papst habe durch seine neutrale und diskrete Vermittlung in zahlreichen Krisensituationen die Außenpolitik des Heiligen Stuhls nachhaltig geprägt, erinnerte Bundespräsident Van der Bellen.

Ich erinnere mich gut an seinen Besuch in unserem Land im Jahr 2007. Möge er in Frieden ruhen.

Bundeskanzler Karl Nehmammer

Bundeskanzler Karl Nehammer meldete sich ebenfalls zu Wort: "Benedikt XVI. war eines der wenigen deutschsprachigen Kirchenoberhäupter und der erste Papst der Neuzeit, der aus eigenem Entschluss sein Amt zurückgelegt hat. Zu Österreich hatte er ein besonders wertschätzendes Verhältnis. Ich erinnere mich gut an seinen Besuch in unserem Land im Jahr 2007. Möge er in Frieden ruhen."

Zum digitalen Kondolenzbuch für Papst Benedikt XVI.

Gedenkgottesdienst am 9. Jänner

Kardinal Christop Schönborn feiert am 9. Jänner um 18 Uhr gemeinsam mit Erzbischof Franz Lackner und den österreichischen Bischöfen die Seelenmesse im Wiener Stephansdom für Benedikt XVI.. Eingeladen sind alle Gläubigen sowie auch die Vertreter der Ökumene und des öffentlichen Lebens.

Die Predigt von Kardinal Schönborn beim Gedenkgottesdienst am 9. Jänner 2023 im Wiener Stephansdom

Erinnerung an Mariazell 

Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn feierte am 1. Jänner 2023  in der Basilika Mariazell einen Trauergottesdienst im Gedenken an den emeritierten Papst Benedikt XVI. . Der  verstorbene Benedikt XVI. war mit dem Marienwallfahrtsort in der Steiermark und der Mariazeller Gnadenmutter innig verbunden. Eine Replik der Mariazeller Gnadenstatue stand im Empfangszimmer Benedikts XVI. an seinem Alterswohnsitz und war auf offiziellen Besucherfotos immer wieder zu sehen.

Mit 40.000 Gläubigen feierte Benedikt XVI. am 8. September 2007 einen großen Festgottesdienst vor der Mariazeller Basilika. Das Marienheiligtum hatte es Joseph Ratzinger seit seinem ersten Besuch dort im Jahr 2004 besonders angetan. Damals begleitete er - noch in der Funktion des Präfekten der Glaubenskongregation - eine Wallfahrt.

Augenzeugen berichten, dass diese erste Mariazell-Wallfahrt "etwas im Innersten des Papstes berührt" haben dürfte und ihn auch das Gnadenbild so beeindruckte, dass er fortan vor einer Nachbildung der Statue in der vatikanischen Hauskapelle betete.

Der ORF widmet Benedikt XVI. mehrere Sendungen

  • Am Mittwoch, 4. Jänner, analysiert in der Ö1-Sendung "Praxis" um 16.05 Uhr der Publizist Heiner Boberski das Pontifikat Ratzingers und die Bedeutung dessen Todes für die römisch-katholische Kirche.
  • Um seine Persönlichkeit geht es in der Sendung "Logos" am Samstag, 7. Jänner (19.05 Uhr).
  • Auf Ö3 geht es in "Einfach zum Nachdenken" um das Papsttum an sich und den Papstbesuch 2007 aus Sicht der jungen Theologin und Religionslehrerin Ida Maria Ronchetti.
Autor:
  • Sophie Lauringer

Kardinal Schönborn zum Tod von Papst Benedikt

Kardinal Christoph Schönborn zum Tod seines Lehrers Papst Benedikt XVI.

0:00
0:00
Werbung

Neueste Beiträge

| Soziales
Stresstest Dezember

Advent und Weihnachten als besinnliches Fest der Liebe – oft trifft das heute nicht mehr zu: Denn Konsumwahnsinn, Mental Load, Diskussionen in der Familie und Stress überlagern die Idylle. Was tun, wenn der Dezember zum Weihnachts-Chaos wird?

Boten Gottes

Engel boomen - seit Jahren. Während sie in der Esoterikszene vor allem durch Verkitschung, Verharmlosung und Verniedlichung präsent sind, kennt die Heilige Schrift als Boten Gottes.

| Kunst und Kultur
Literaturnobelpreisträger Jon Fosse

Der norwegische Literaturnobelpreisträger Jon Fosse hat im niederösterreichischen Hainburg ein zweites Zuhause gefunden. Hierher kann er sich zum Schreiben zurückziehen. Ein aufschlussreiches Interview mit einem der prägendsten Schriftsteller unserer Gegenwart.