Christliche Fürsorge: Welttag der Kranken
Was wir der Kirche verdankenJesus, der die Menschen von Krankheiten heilt: Die Bibel ist voll von Berichten über Gebrechen und Krankheiten jeglicher Art. Jesus ist gekommen, um die Menschen an Seele und Leib zu heilen. Er lässt seine Jünger an seinem Dienst des Heilens mitwirken: „Und die Zwölf zogen aus und verkündeten die Umkehr. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie“ (Markusevangelium 6, 12–13). Und der Jakobus-Brief (5,14) weiß: „Ist einer unter euch krank, dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben.“
Die Kirche bekennt, dass unter den sieben Sakramenten eines dazu bestimmt ist, die durch Krankheit Geprüften zu stärken: die Krankensalbung. Sie wird jenen gespendet, deren Gesundheitszustand bedrohlich angegriffen ist, indem man sie auf der Stirn und auf den Händen mit geweihtem Olivenöl salbt. Dabei werden folgende Worte gesprochen: „Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes: Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf.“
Wo jeder ein Krankenbett erhält
Schon in der frühen Kirche war die Sorge für die Kranken ein Kennzeichen der Christen, die Regel des hl. Benedikt widmet den Kranken besondere Aufmerksamkeit. Klöster verfügten später über Krankenstationen, Apotheken und Krankenküchen. Seit Jahrhunderten wirken die Hospitalbrüder des Johannes von Gott und die Kamillianer. Johannes von Gott war revolutionär: In seinen Spitälern erhielt jeder Kranke ein eigenes Bett. Ebenso trennte er die Patientinnen und Patienten nach Geschlecht und Krankheiten und wurde so zum Wegbereiter des modernen Krankenhauswesens.
Johannes von Gott ist der Patron der Kranken und aller in der Pflege Tätigen. Bereits im Mittelalter gab es Frauen wie die hl. Elisabeth von Thüringen, die mit anderen Frauen in dem von ihr gegründeten Hospital lebte. Der hl. Vinzenz von Paul gründete zusammen mit Luise von Marillac die Genossenschaft der Töchter der christlichen Liebe vom heiligen Vinzenz von Paul („Vinzentinerinnen“); als ein zweiter weiblicher Krankenpflegeorden aus Frankreich wurden in Nancy die Borromäerinnen gegründet. Im 19. Jahrhundert wurde die Pflege kranker Menschen, ausgelöst durch die Expansion des Krankenhauswesens und durch den wachsenden Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal, das zentrale Arbeitsfeld der Frauenorden. Sie leisteten Bahnbrechendes im Hinblick auf die stationäre Krankenpflege.
Einfach da für Nicht-Krankenversicherte
Die Barmherzigen Brüder bleiben bis heute innovativ: Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien hat 2023 rund 14.500 Menschen ohne Krankenversicherung behandelt. Im ältesten und größten Wiener Ordensspital werden somit Menschen unabhängig von Einkommen, Alter, Weltanschauung oder Religion auch unentgeltlich versorgt.