Apostel Paulus: Der Völkerapostel
WAS WIR DER KIRCHE VERDANKENInsgesamt 13 Briefe des Neuen Testaments haben den Namen des Apostels Paulus im Absender. Schon sehr früh wurden die Paulus-Briefe gesammelt. Wohl nicht alle Briefe stammen von Paulus selbst, wurden aber unter seinem Namen weitergegeben. Als authentisch gelten heute der Brief an die Römer, die beiden Korintherbriefe, der Brief an die Galater, an die Philipper sowie der erste Brief an die Gemeinde in Thessalonich und der kurze Brief an Philemon.
Älteste Texte des Neuen Testaments: Briefe von Paulus
Diese sieben Paulus-Briefe gehören zu den ältesten Texten des Neuen Testaments, denn sie sind noch vor den Evangelien entstanden. Zur sogenannten Paulus-Schule, die im Namen des Paulus später sein theologisches Erbe weiterführte, zählen die Briefe an die Kolosser, an die Epheser, der zweite Brief an die Gemeinde in Thessalonich sowie die zwei Briefe an Timotheus und der Brief an Titus. Nur beim Brief an die Hebräer ist noch immer nicht ganz klar, wer ihn geschrieben hat, Paulus wohl eher nicht. Wertvoll bis heute sind diese Briefe deshalb, weil sie auf Glaubensfragen antworten, Schwierigkeiten im Leben der Gemeinden nicht ausblenden, sondern sie zu lösen versuchen, seelsorgliche Anweisungen geben und weil sie die jungen Christen, die sich bekehrt haben, ermahnen, stärken und trösten wollen.
„Löscht den Geist nicht aus!“
„Paulus, Silvanus und Timotheus an die Kirche der Thessalonicher, die in Gott, dem Vater, und in Jesus Christus, dem Herrn, ist: Gnade sei mit euch und Friede!“: So beginnt der erste Brief an die Thessalonicher. Diesen Brief hat Paulus in Korinth in den Jahren 50/51 an die Gemeinde in Thessalonich verfasst. Dieser erste Brief an die Thessalonicher ist der älteste Paulus-Brief und das älteste Schriftstück des frühen Christentums überhaupt.
Paulus ermutigt die junge Gemeinde
Paulus will diese junge Gemeinde schlicht ermutigen, den neuen Weg des Christseins weiter hoffnungsvoll zu beschreiten. Die abschließenden Mahnungen des ersten Thessalonicher-Briefes haben durch ihre Prägnanz in der Geschichte der Kirche ihre bleibende Gültigkeit bis heute: „Wir bitten euch, Brüder und Schwestern: Erkennt die an, die sich unter euch mühen und euch vorstehen im Herrn und euch zurechtweisen! Achtet sie äußerst hoch in Liebe wegen ihres Wirkens! Haltet Frieden untereinander! Wir ermahnen euch, Brüder und Schwestern: Weist die zurecht, die ein unordentliches Leben führen, ermutigt die Ängstlichen, nehmt euch der Schwachen an, seid geduldig mit allen! Seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergilt, sondern bemüht euch immer, einander und allen Gutes zu tun! Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes für euch in Christus Jesus. Löscht den Geist nicht aus! Verachtet prophetisches Reden nicht! Prüft alles und behaltet das Gute! Meidet das Böse in jeder Gestalt!“ (1 Thessalonicher, Kapitel 5, Verse 12 bis 22).