Kuriose Geschichte: Altabt Henckel-Donnersmarck
AnekdotenAm 16. Jänner feiert der Altabt des Stiftes Heiligenkreuz, Gregor Henckel-Donnersmarck, seinen 81. Geburtstag. Er ist immer für ein Bonmot gut. Unter anderem, so erzählt er, wurde er darüber informiert, dass er zum Pfarrgemeinderat gewählt worden war. Das war insofern überraschend, als er natürlich nirgends zur Wahl angetreten war. Er lehnte daher höflich dankend ab.
Was war passiert? Es hatte tatsächlich jemand mit seinem Familiennamen kandidiert, ein Verwandter mit anderem Vornamen. Offenbar aber wurde bei der Erstellung des Ernennungsdekrets von den zuständigen Mitarbeitern der Erzdiözese Wien die Autovervollständigung genutzt. Sie tippten „Henckel-Donnersmarck“ ein und flugs stand der Vorname des Altabts dabei und fiel keinem auf. Der Irrtum wurde aufgeklärt und der richtige Mann Pfarrgemeinderat.
Gregor Henckel-Donnersmarck wurde 1943 geboren und studierte zunächst Wirtschaft. Er war dann bei der Speditionsfirma „Schenker“ tätig. 1977 trat er als Novize im Stift Heiligenkreuz ein. 1982 zum Priester geweiht, war er ab 1986 Prior in Stift Rein und ab 1992 Assistent des Zisterzienser-Generalabtes in Rom, ehe er von 1994 bis 1999 die Päpstlichen Missionswerke in Österreich als Nationaldirektor leitete. Von 1999 bis 2011 war er der 67. Abt von Stift Heiligenkreuz – von 2003 bis 2007 zudem Abtpräses der Österreichischen Zisterzienserkongregation.
In seinem 2018 veröffentlichten Buch „Der Spediteur Gottes: Ein Leben zwischen Welt und Kloster“ schrieb er: „Ich bin kein Heiliger, ich bin ein Spediteur: Bei ‚Schenker & Co‘ kümmerte ich mich darum, dass weltliche Waren von ihrem Produktionsort an den Abnehmer kamen. Als Geistlicher habe ich mich dann darum bemüht, dass die Ware ‚Glauben‘ ihren Weg auf die Erde findet.“