Alle Wege führen immer nach Rom
Ihnen gesagtDer Claim ist nicht neu sondern altbekannt. In Vorbereitung des Heiligen Jahres, das am 24. Dezember zu Weihnachten eröffnet wird, gibt es nicht nur ein launiges Maskottchen (abgebildet auf Seite 6 und vom Hirtenhund kommentiert auf Seite 20). Zuvor verstellen viele Baustellenzäune den Weg durch die Ewige Stadt, an denen das Emblem „Caput Mundi“ prangt. Das stolze Markenzeichen aus dem Hexameter „Roma caput mundi regit orbis frena rotundi („Rom, die Hauptstadt der Welt, lenkt die Zügel des Erdkreises“) erinnert an goldene Zeiten des Römischen Weltreichs. Die sind allerdings 2024 eher staubig, denn golden.
Liebe für Rom
Ein Lokalaugenschein vor wenigen Tagen bedeutete ür Romliebhaberinnen wie mich: eine ausgefallene Straßenbeleuchtung direkt am Tiber, eine Art Rumpf-Piazza-Navona ohne Vierströmebrunnen, Absperrungen und unterbrochene Straßen. Den Trevi-Brunnen habe ich gleich einmal ausgelassen – aktuell werfen dort, so erzählt man sich, Touristen ihre Münzen in Hoffnung einer Wiederkehr nach Rom, in einen extra Pool. Denn der Brunnen selbst ist ausgepumpt. Das will ich mir gar nicht vorstellen. So kommt wenig Vorfreude auf eine Pilgerfahrt nächstes Jahr auf. Ob alle Projekte abgeschlossen sein werden, bezweifelt auch der Heilig-Jahr-Beauftragte des Papstes, Erzbischof Rino Fisichella.
Rom heißt uns willkommen
Warum hat es doch Sinn, wenn wir uns an Goethe in seiner „Italienischen Reise“ 1786 orientieren: „Endlich angelangt in dieser Hauptstadt der Welt“? Weil Rom uns doch immer willkommen heißt, weil es noch so viele unentdecke Orte abseits der Touristenströme gibt, die auf uns warten und weil wir bis jetzt auch ohne die Linie C der Metro ausgekommen sind.