950 Jahre Stift Admont

Geschichte
Ausgabe Nr. 30
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Der Kräutergarten verfolgt das mittelalterliche Prinzip des Nebeneinanders von Nutz-, Heil- und Zierpflanzen. Pater Egon erfreut sich an der Schönheit des blühenden Lavendels. ©Stift Admont

Im historischen Stift Admont, gegründet 1074, leben Mönche seit fast einem Jahrtausend nach der spirituellen Ordnung des heiligen Benedikt, indem sie Arbeit, Gebet und Studium in einem harmonischen Rhythmus ausbalancieren.

Seit 950 Jahren wirken die Benediktiner in Stift Admont. Im Jubiläumsjahr lädt eine Ausstellung dazu ein, die bewegte Geschichte des Klosters kennenzulernen. Die Stiftsbibliothek gilt als größte Klosterbibliothek der Welt und beeindruckt durch ihr lichtdurchflutetes Raumkonzept.

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Ora et labora et lege“ – „Bete und arbeite und lies“. Mit diesen Worten lässt sich die Ordensregel des heiligen Benedikt von Nursia zusammenfassen. Dabei geht es um einen harmonischen Rhythmus zwischen tätiger Arbeit (Handwerk), dem Gebet und der Zeit für das persönliche Studium. 

Stift Admont: Ein lebendiger Ort des Glaubens

Seit der Gründung ihrer Abtei im Jahr 1074 leben und wirken die Admonter Benediktiner nunmehr seit 950 Jahren nach dieser Ordnung. Das Kloster entwickelte sich im Laufe seiner Geschichte zu einem lebendigen Ort des Glaubens, der Wissenschaft und der Kultur. Heute, unter der Leitung von Abt Gerhard Hafner, zählt die Gemeinschaft 26 Mönche, die dieses spirituelle Erbe mit Hingabe weitertragen.

Mehrmals am Tag kommen die Mönche zum gemeinsamen Chorgebet und zur heiligen Messe zusammen. Diese Zeiten des Gebets sind das spirituelle Herz des Klosters, das die Mönche stärkt und verbindet. Abt Gerhard Hafner beschreibt diesen Lebensrhythmus so: „Gott suchen mit der Botschaft und der Person Jesu Christi und der Geisteshaltung des heiligen Benedikt, auf diesem Fundament stehen wir und wollen so für die Menschen von heute da sein: in der Kirche, bei sozialem Tun, in der Bildung, in der Kultur und in der Wirtschaft.“

Gute und schlechte Zeiten in der Geschichte des Stift Admont

Sophie von Bechtolsheim setzt sich sehr persönlich mit dem Erbe ihres Großvaters auseinander und beleuchtet dessen Persönlichkeit, Werte und die Beweggründe, die ihn dazu veranlassten, das Attentat zu planen und durchzuführen. Dabei gelingt es ihr, die Persönlichkeit ihres Großvaters sehr differenziert zu betrachten.

Stift Admont im Dienst am Mitmenschen

Neben den geistlichen Aufgaben ist das Stift Admont auch stark im Dienst am Mitmenschen engagiert. Die Benediktiner betreuen 27 Pfarren, betreiben ein Stiftsgymnasium mit etwa 500 Schülern und ein Seniorenpflegeheim in Frauenberg. Zudem sind etwa 500 Mitarbeiter in den 16 Wirtschaftsbetrieben des Klosters beschäftigt. Im vielfältigen Museum, das die wissenschaftlichen und kulturellen Leistungen des Stiftes würdigt, wird der Grundsatz des heiligen Benedikt „Ut in omnibus glorificetur Deus – Damit in allem Gott verherrlicht werde!“ lebendig. Das 950-jährige Jubiläum des Stiftes Admont ist ein Anlass, die beeindruckende Entwicklung des Ortes zu feiern. Eine Jubiläumsausstellung 2024 bietet einen abwechslungsreichen Parcours durch die Geschichte des Benediktinerklosters. Zum Teil noch nie gezeigte Schätze aus der Bi­bliothek, dem Archiv und den Sammlungen dokumentieren die Blütephasen, aber auch die schwierigen Epochen des Stiftes. Die Ausstellung zeigt, wie das Kloster trotz mehrfacher Bedrohungen und Widrigkeiten Bestand hatte und immer wieder neue Impulse setzen konnte. 

Am Beginn steht eine Frau

Abt Gerhard Hafner betont die Bedeutung der Gründerin des Stiftes, der heiligen Hemma von Gurk: „Ich bin demütig stolz, dass am Beginn unserer Hausgeschichte eine Frau steht, Hemma von Gurk, ohne die es uns gar nicht geben würde. In der männerdominierten Weltgeschichte hat Gott für unser Stift Admont eine Stifterin gesetzt. Aus ihrem großen Reichtum, vor allem an Besitz – auch in der Obersteiermark – hat sie der Kirche ein Riesenstück davon gegeben, damit ein Kloster gegründet werde. 

Stolz sind die Admonter Benediktiner auch auf ihre Klosterbibliothek. Mit etwa 70.000 Bänden, darunter über 1.400 mittelalterliche Handschriften und fast 1.000 Frühdrucke­, ist sie der weltweit größte klösterliche Büchersaal. Das bauliche Konzept stammt vom Josef Hueber, die Deckenfresken von Bartolomeo Altomonte, der Skulpturenschmuck vom Bildhauer Josef Stammel. Das Raumkonzept steht exemplarisch im Zeichen der Aufklärung: Licht wurde mit Erkenntnis gleichgesetzt und sollte die Klosterbibliothek durchströmen. 

Klosterbibliothek im Stift Admont

Neben der Klosterbibliothek, dem Naturhistorischen und dem Kunsthistorischen Museum des Stiftes laden auch die Außenanlagen zum Besuch ein. Dazu zählt der Admonter Kräutergarten. Er verfolgt das mittelalterliche Prinzip des Nebeneinanders von Nutz-, Heil- und Zierpflanzen und erfreut das Auge sowie Leib und Seele. 

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Autor:
  • Portraitfoto von Agathe Lauber-Gansterer
    Agathe Lauber-Gansterer
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