8. August: Heiliger Dominikus
Heiliger der Armen1963 besang die belgische Dominikanerin Sœur Sourire, die Schwester des Lächelns, fröhlich ihren Ordensgründer Dominikus, der tatsächlich recht fröhlich gewesen sein soll.
Der Traum von Dominikus Mutter
Dominikus kam um 1170 in Nordspanien zur Welt. Seine Laufbahn als Priester war vorgezeichnet und wurde durch eine Vision seiner Mutter untermauert. Sie träumte während der Schwangerschaft, dass sie einen schwarz-weißen Hund mit einer brennenden Fackel im Maul gebären würde und deutete das so, dass ihr Sohn die Welt mit seinen Predigten erleuchten würde. Und das tat er dann auch. Beeindruckt durch eine Hungersnot verkaufte er während des Studiums seine eigenen Bücher, um mit dem Erlös Notleidenden zu helfen. Er wurde Priester. Dabei störte ihn, dass viele Priester eher unbescheiden lebten. Ihm aber war die Armut wichtig, singt auch Sœur Sourire.
Dominikus fand Anhänger
Bald fand er Anhänger und gründete einen Bettelorden, den „Ordo praedicatorum“, den Predigerorden, der heute nach dem Gründer Dominikanerorden genannt wird. Die Dominikaner konzentrieren sich auf Gebet, Studium und daraus folgend die Verkündigung. Damals zogen die Brüder als Wanderprediger durch die Landen. Auch Frauen fanden sich bald in Klöstern zusammen. Dominikus starb etwa 50jährig am 6. August 1221 auf einer Missionsreise in Bologna und wurde 1234 heiliggesprochen.
Kein Glück für Sœur Sourire
Sœur Sourire selbst brachte der Ruhm, den sie mit ihrem Hit erhielt und der sogar 1966 mit Debbie Reynolds verfilmt wurde, kein Glück. Sie trat aus dem Orden aus und beging knapp 20 Jahre später hochverschuldet mit ihrer Lebensgefährtin Selbstmord. Das fröhliche Lied jedoch hat sie überlebt.
Das Buch zum Podcast
Heilige, das sind beeindruckende Persönlichkeiten auf allen Kontinenten, in allen Jahrhunderten: Herrscher und Sklaven, Brave und Aufmüpfige, Geistliche und Laien. Diese bunte Schar porträtiert Autorin Bernadette Spitzer in kurzweilig-informativen Geschichten, wobei sie die Besonderheit der jeweiligen Persönlichkeit treffend hervorkehrt. Sie übersetzt die teils sperrigen Quellen in eine heutige Sprache und spart dabei nicht mit einem Augenzwinkern. Die tägliche Auswahl dieser „Vorbilder“ reicht von in der breiten Öffentlichkeit weniger bekannten, bis hin zu solchen, die erst vor kurzem heilig- oder seliggesprochen wurden. Aufgefrischt durch moderne Illustrationen und bemerkenswerte Zitate wird das Buch zur täglichen Inspirationsquelle.
Bernadette Spitzer
Von Bischofsstab bis Besenstiel. Mit 365 Heiligen durchs Jahr.
Wiener Dom-Verlag.
ISBN: 978-3-85351-294-4
Erhältlich im Webshop des Wiener Dom-Verlags.