29. September: Erzengel Raphael
ErzengelAm 29. September ist das Erzengelfest. Es werden die drei Engel Gabriel, Michael und Raphael gefeiert. Für alle drei ist an dieser Stelle kein Platz, daher habe ich jenen ausgewählt, der der Namensgeber für meinen Sohn ist: Raphael. Er gilt als der freundlichste und lustigste von den dreien, vermutlich, weil er als Regent der Sonne gilt. Engel sind übrigens keine Verstorbenen, sondern von Gott erschaffene Wesen, deren Aufgabe es ist, Boten zu sein. Der angelus ist der Bote Gottes. Man denke an den Erzengel Gabriel, der Maria die Botschaft überbringt, dass sie vom Heiligen Geist schwanger werden wird.
Bedeutung des Namen Raphael
Der Name Raphael heißt übersetzt: „Gott heilt“. Raphael ist also der Heilende. Er wird aber nicht als Arzt dargestellt, sondern meist mit Engelsflügeln und einem Kind oder einem jungen Mann an der Seite. Der wiederum trägt einen Fisch. Oft wird Raphael als Schutzengel dargestellt, mit zwei Kindern an der Hand, die aber keinen Fisch in der Hand tragen. Der Ursprung dessen liegt in der Bibel im Buch Tobit. Darin wird erzählt, dass Raphael inkognito den jungen Tobias auf einer gar nicht lustigen Reise begleitet. Aus diesem Motiv des Begleiters ist der Schutzengel geworden.
Der Heilende Raphael
Aber woher kommt der Heilende? Nun, der Grund, warum Gott Raphael zu Tobias schickt, sind Gebete von verzweifelten Menschen, die sterben möchten. Durch Raphael aber werden sie geheilt. Und zwar so: Sarah, eine junge Frau, die im Laufe der Geschichte zu Tobias Braut wird, hat schon sieben Ehemänner verloren. Sie wird nämlich von einem Dämon geliebt, der die Bräutigame in der Hochzeitsnacht umbringt. Das macht depressiv. Und Tobias Vater Tobit ist erblindet und daher hoffnungslos. Unterwegs leitet Raphael Tobias an, einen Fisch zu fangen und dessen Innereien aufzuheben. Mit einem Teil der Innereien, die Tobias in der Hochzeitsnacht verbrennt, wird der Dämon vertrieben. Die Galle wiederum wird dem Vater auf die Augen geschmiert und heilt ihn von seiner Blindheit. Raphael zieht alle Fäden. Am Schluss gibt es nur Gewinner. Erst dann gibt er sich zu erkennen.
Patron der Blinden, Kranken, Apotheker und Reisenden
Er ist - naheliegend - Patron der Blinden, Kranken und Apotheker sowie der Reisenden.
Das Buch zum Podcast
Heilige, das sind beeindruckende Persönlichkeiten auf allen Kontinenten, in allen Jahrhunderten: Herrscher und Sklaven, Brave und Aufmüpfige, Geistliche und Laien. Diese bunte Schar porträtiert Autorin Bernadette Spitzer in kurzweilig-informativen Geschichten, wobei sie die Besonderheit der jeweiligen Persönlichkeit treffend hervorkehrt. Sie übersetzt die teils sperrigen Quellen in eine heutige Sprache und spart dabei nicht mit einem Augenzwinkern. Die tägliche Auswahl dieser „Vorbilder“ reicht von in der breiten Öffentlichkeit weniger bekannten, bis hin zu solchen, die erst vor kurzem heilig- oder seliggesprochen wurden. Aufgefrischt durch moderne Illustrationen und bemerkenswerte Zitate wird das Buch zur täglichen Inspirationsquelle.
Bernadette Spitzer
Von Bischofsstab bis Besenstiel. Mit 365 Heiligen durchs Jahr.
Wiener Dom-Verlag.
ISBN: 978-3-85351-294-4
Erhältlich im Webshop des Wiener Dom-Verlags.