24 Stunden: Ein Film über die Pflege

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Die 50-jährige Rumänin Sadina Lungu ist 24-Stunden-Pflegerin.
Die 50-jährige Rumänin Sadina Lungu ist 24-Stunden-Pflegerin. ©Filmstil_24Stunden
Die 50-jährige Rumänin Sadina Lungu pflegt seit Jahren mit Hingabe die 85-jährige Elisabeth Pöschl in Bad Vöslau.
Die 50-jährige Rumänin Sadina Lungu pflegt seit Jahren mit Hingabe die 85-jährige Elisabeth Pöschl in Bad Vöslau. ©Filmstil "24 Stunden"
Harald Friedl ist seit 1994 freischaffender Filmemacher, Schriftsteller und Musiker.
Harald Friedl ist seit 1994 freischaffender Filmemacher, Schriftsteller und Musiker. ©24Stunden_Pressekit

Am 1. Oktober läuft Harald Friedls Dokumentarfilm "24 Stunden" an. Der Film zeigt den Alltag einer 24-Stunden-Pflegekraft in Österreich.

Die 50-jährige Rumänin Sadina Lungu ist 24-Stunden-Pflegerin. Seit Jahren kümmert sie sich mit Hingabe um die 85-jährige Elisabeth Pöschl in Bad Vöslau. Das Leben Sadinas ist eintönig und kräfteraubend. Morgenwäsche, Körperpflege, putzen, kochen, einkaufen, Gesellschaft leisten … Sadina ist pflegende Stütze und Freundin zugleich – rund um die Uhr und unabhängig des eigenen Gemütszustands. Manchmal, so scheint es, ist sie auch Gegenspielerin. Etwa wenn Elisabeth einen schlechten Tag hat und das Essen verweigert. Doch die beiden verstehen und mögen einander. Als eingespieltes Team scherzen und schimpfen sie in gelernter Routine.

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24 Stunden: Der Alltag einer Pflegekraft

Manchmal plagt Sadina die Einsamkeit abseits des eigenen Zuhauses. Fitnessübungen, Rauchen und Online-Gespräche mit Familie und Freundinnen in Rumänien helfen ihr dann durch die Tage. Schon 14 Jahre lang hält sie jeweils drei bis fünf Monate am Stück durch, ehe sie für einen Monat nach Hause aufbricht, um mit ihren Liebsten, die sie finanziell unterstützt, zusammen zu sein. Mit derart langen Einsätzen ist Sadina eine seltene Erscheinung in der Branche.
 

24 Stunden: Ein Film über die Pflegebranche

Wie bewältigt sie aber ihr Leben fern der Heimat ohne sich davon zu entfremden? Wie schafft sie es unter vielfältigen körperlichen und mentalen Herausforderungen bei sich zu bleiben und selbst noch etwas vom Leben zu haben? In ruhiger Beobachtung schöpft der Dokumentarfilm "24 Stunden" seine emotionale Kraft primär aus der Figur der einnehmenden Protagonistin Sadina Lungu. Über deren Online-Kontakte mit Kolleginnen erzählt er gleichzeitig von den Gefahren und Ausbeutungsverhältnissen in der Pflegebranche, die sich nur wegen der extremen sozialen Schieflage in Europa so hartnäckig halten können. Es sind Erzählungen von großer sozialpolitischer Relevanz und Dringlichkeit. Denn Sadina steht in diesem Film nicht nur für sich allein, sondern für geschätzte 62.000 osteuropäische Pfleger und Pflegerinnen, die in Österreich arbeiten.

Hier geht es zum Film-Trailer

Zur Person:

Regisseur Harald Friedl

Geboren wurde Harald Friedl 1958 in Steyr, Oberösterreich. Nach der Matura studierte Friedl ab 1976 Germanistik und Anglistik an der Universität Salzburg. Nach seinem Zivildienst bei der Lebenshilfe im Heim Wals war er Gastlektor an der University of Kingston upon Hull in England. Ab 1987 war er in der Sozial- und Kulturforschung am Institut für Alltagskultur tätig. 1991 – 1993 war Friedl Leiter des neu gegründeten Literaturhauses Salzburg. Seit 1994 ist Friedl freischaffender Filmemacher, Schriftsteller und Musiker. Ab 2000 war Harald Friedl Lektor an mehreren US-Universitäten. Er ist Autor, Regisseur und Produzent von Dokumentarfilmen für Kino und Fernsehen, Autor einiger Bücher sowie zahlreicher Erzählungen, die in literarischen Anthologien und auf Radio Ö1 veröffentlicht werden. Harald Friedl lebt in Wien und Mitterretzbach.

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