21 neue Kardinäle: Das sind ihre Namen

Papst ernennt neue Kardinäle
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Am Sonntag nannte Papst Franziskus die Namen der 21 neuen Kardinäle.
Am Sonntag nannte Papst Franziskus die Namen der 21 neuen Kardinäle. ©istock
Einige Namen die Papst Franziskus als neue Kardinäle nannte, kamen überraschend.
Einige Namen die Papst Franziskus als neue Kardinäle nannte, kamen überraschend. ©Sujet/istock

Am 8. Dezember 2024 wird die katholische Kirche 21 neue Kardinäle haben. Die Namen hat Papst Franziskus am Sonntag bekanntgegeben.

Wieder einmal hat Papst Franziskus allen Nörglern und Kritikern in der Kirche gezeigt, wer der Chef ist. Inmitten einer holprig begonnenen Weltsynode, umgeben von immer bedrohlicher werdenden Kriegsszenarien im Osten und im Nahen Osten, hat er am Sonntag beim Mittagsgebet plötzlich und unerwartet wichtige Personalentscheidungen verkündet. Die Namen von 21 neuen Kardinälen gab er quasi aus heiterem Himmel bekannt; selbst im Inneren des vatikanischen Apparats wussten nur wenige, dass er damit an diesem Tag um die Ecke kommen würde.

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Liste der 21 neuen Kardinäle

Die Liste der Namen enthält, wie bei Franziskus üblich, manche Überraschungen, von denen einige beinahe skurril wirken. So ernannte er den indischen Prälaten George Jacob Koovakad (53), der seit einigen Jahren als Reisemarschall des Papstes tätig ist, ebenso zum Kardinal wie den litauischen Geistlichen Rolandas Makrickas (54), der des Papstes Lieblingskirche in Rom, die Basilika Santa Maria Maggiore, leitet. Für viele unerwartet kommt auch die Kardinalswürde für den italienischen Migrations-Experten Fabio Baggio (59), der in der vatikanischen Sozial- und Entwicklungsbehörde den Rang eines Untersekretärs bekleidet. Einer der jüngsten je ernannten Kardinäle ist der für die in und um Melbourne (Australien) lebenden Exil-Ukrainer zuständige Bischof Mykola Bychok (44). Er könnte allerdings später einmal eine wichtige Rolle im ukrainischen Mutterland übernehmen und damit für den Papst ein wichtiger Verbündeter werden.

Viele neue Kardinäle aus Lateinamerika, Afrika und Asien

Eher erwartbar waren die Neuernennungen für Lateinamerika, Afrika und Asien. Dass wichtige Hauptstadt-Bischofssitze wie Lima in Peru, Santiago de Chile, Tokyo oder Abidjan (Elfenbeinküste) von Kardinälen geleitet werden, ist inzwischen schon fast erwartbar. Weniger berechenbar verhält sich der Papst in Europa. Hier hat er mit Erzbischof Ladislav Nemet, dem Hirten der 20.000 Katholiken in Serbiens Hauptstadt, nicht gerade ein kirchenpolitisches Schwergewicht unter den Bischöfen Ost- und Südosteuropas zum Kardinal befördert. 

"Logische" Ernennungen der neuen Kardinäle

Eher "logische" Ernennungen gab es hingegen diesmal in Italien: Die Industriemetropole Turin hat nun mit Erzbischof Roberto Repole wieder einen Kardinal. Und in seinem eigenen Bistum Rom hat der Papst ebenfalls wieder die traditionellen Verhältnisse hergestellt: Sein faktischer Stellvertreter für die Leitung des zweitgrößten italienischen Bistums hat nun ebenfalls wieder ein Kardinal inne: Der Papst beförderte den bislang nur provisorisch eingesetzten "Regenten" Baldassare Reina mit sofortiger Wirkung zu seinem Generalvikar für das Bistum Rom. Dort kann er nun, wie viele seiner Vorgänger, als "Kardinalvikar" alles regeln - freilich unter der Aufsicht des Papstes als eigentlichem Bischof.

Etliche der neu ernannten Kardinäle nehmen derzeit auch an der Weltsynode in Rom teil - wo sie freilich noch nicht in Rot gekleidet sind und auch noch nicht mit "Eminenz" angeredet werden. Das bekannteste Gesicht in der künftigen Kardinalsriege hat freilich auch so schon eine eminent wichtige Rolle bei der vierwöchigen Versammlung zum Thema synodale Kirchenreform übernommen: Der englische Dominikanerpater Timothy Radcliffe (79). Als geistlicher Begleiter der Synode ist er schon längst einer der wichtigsten Impulsgeber dort - und daran wird der neue Titel kaum etwas ändern.

Wie Kardinäle "kreiert" werden

Ein Kardinal ist der höchste katholische Würdenträger nach dem Papst, das Kardinalskollegium ist dessen wichtigstes Beratergremium. Kardinäle wählen den nächsten Papst, sofern sie jünger sind als 80 Jahre. Die Gruppe der Wahlmänner sollte um die 120 Mitglieder haben. Diese Zahl ist aber in den letzten Jahrzehnten oft überschritten worden. Der Bischof von Rom bestimmt frei, wen er zum Kardinal macht. Im Fachjargon "kreiert" der Papst die Kardinäle. Nur wenige Voraussetzungen schreibt das Kirchenrecht vor: So müssen die Kandidaten Priester sein und sich in Glaube, Sitte, Frömmigkeit und durch Klugheit auszeichnen. Wer noch nicht Bischof ist, sollte die Bischofsweihe empfangen - doch auch da gibt es Ausnahmen.

Neue Kardinäle meist Leiter wichtiger Vatikanbehörden

Die meisten Leiter wichtiger Vatikanbehörden werden irgendwann Kardinal. Bischofssitze mit einem faktischen Anspruch auf den Kardinalstitel gibt es unter Papst Franziskus nur noch wenige. Einst zählten dazu etwa Köln, Mailand, Paris, Washington und Mexiko. Für die Kardinalskreierungen beruft der Papst ein sogenanntes Konsistorium ein, also eine Versammlung von Kardinälen. In einer feierlichen Zeremonie setzt er den Neuzugängen ein rotes Birett auf den Kopf, überreicht ihnen Kardinalsring und Ernennungsdokument und nimmt ihnen den Treueeid ab. Zudem weist er jedem Kardinal einen Titelsitz in oder bei Rom zu. Der Titelsitz unterstreicht die Verbundenheit des Kardinals zum Papst, dem Bischof von Rom.

Neue Kardinäle zu Maria Empfängnis

Am 8. Dezember 2024, dem katholischen Fest Maria Empfängnis, kreiert Papst Franziskus im Petersdom 21 neue Kardinäle; 20 von ihnen sind jünger als 80 Jahre und zählen damit zum Kreis der potenziellen Papstwähler. Bestand das Kardinalskollegium über Jahrhunderte hauptsächlich aus Europäern mit einem großen Anteil an Italienern, haben die Päpste seit dem Zweiten Weltkrieg für mehr Durchmischung gesorgt. Vor allem Papst Franziskus hat bevorzugt Kirchenmänner aus Lateinamerika, Asien und Afrika zu Kardinälen befördert.

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