20. Jänner: Heiliger Sebastian

Der schöne Pestheilige
Ausgabe Nr. 2
  • Heiligenschein
Autor:
Heiliger Sebastian als Grafik
Bauernregel: An Fabian und Sebastian fängt der rechte Winter an. ©Irene Unger

Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer.

Wer ist das: ein attraktiver junger Mann, der, spärlich bekleidet, an einen Baum gefesselt steht, mehrere Pfeile in seinem Körper hat und dennoch relativ unbeeindruckt dreinschaut. Genau, es ist der heilige Sebastian.
Dabei weiß man sehr wenig über ihn, manchmal wird sogar angezweifelt, dass er überhaupt gelebt hat.

Werbung

Sein Name verrät seine Herkunft: Sebastianos, das ist der zum Kaiser Gehörende. Sebastian war also Beamter. Er soll im 3. Jahrhundert Hauptmann der Prätorianergarde am Hof des Christenfeindes Kaiser Diokletian gewesen sein. Er verheimlichte seinen Glauben, unterstützte aber inhaftierte Christen, begrub sie und bekehrte sogar einige Römer.

Als Diokletian davon erfuhr, ließ er Sebastian an einen Baum binden und mit Pfeilen erschießen. Die fromme Witwe Irene wollte ihn für das Begräbnis vorbereiten, entdeckte dabei aber, dass er noch lebte und pflegte ihn gesund. Kaum genesen, ging Sebastian zum Kaiser und kritisierte dessen Politik scharf. Der ordnete diesmal eine gründlichere Vorgangsweise an. Sebastian wurde zu Tode gepeitscht oder mit Keulen erschlagen (da gehen die Berichte auseinander), seine Leiche in den Abwasserkanal geworfen. Eine Christin fischte ihn heraus und bestattete ihn dort, wo noch heute die Katakomben des Sebastian sind. Über seinem Grab wurde schon im 4. Jahrhundert die Kirche San Sebastiano fuori le mura errichtet.

Sebastian wurde später als Pestpatron beliebt - die anfliegende Krankheit.

Buchcover Von Bischofsstab bis Besenstiel

Das Buch zum Podcast

Heilige, das sind beeindruckende Persönlichkeiten auf allen Kontinenten, in allen Jahrhunderten: Herrscher und Sklaven, Brave und Aufmüpfige, Geistliche und Laien. Diese bunte Schar porträtiert Autorin Bernadette Spitzer in kurzweilig-informativen Geschichten, wobei sie die Besonderheit der jeweiligen Persönlichkeit treffend hervorkehrt. Sie übersetzt die teils sperrigen Quellen in eine heutige Sprache und spart dabei nicht mit einem Augenzwinkern. Die tägliche Auswahl dieser „Vorbilder“ reicht von in der breiten Öffentlichkeit weniger bekannten, bis hin zu solchen, die erst vor kurzem heilig- oder seliggesprochen wurden. Aufgefrischt durch moderne Illustrationen und bemerkenswerte  Zitate wird das Buch zur täglichen Inspirationsquelle.

 

Bernadette Spitzer
Von Bischofsstab bis Besenstiel. Mit 365 Heiligen durchs Jahr.
Wiener Dom-Verlag.
ISBN: 978-3-85351-294-4

Erhältlich im Webshop des Wiener Dom-Verlags.

Schlagwörter
Autor:
  • Bernadette Spitzer

20. Jänner: Heiliger Sebastian

0:00
0:00
Werbung

Neueste Beiträge

| Soziales
Familien unterstützen

Damit potenzielle Leihomas keine Angst vor Nachzahlungen haben müssen, fordert die Vizepräsidentin des Katholischen Familienverbandes Österreich, Barbara Fruhwürth, eine steuerliche Würdigung der Leistungen dieser engagierten Frauen.

Advertorial
Stift Geras

Als Gründungsjahr von Stift Geras wird heute 1153 angenommen. Die ersten Prämonstratenser kamen aus der mährischen Abtei Želiv/Seelau hierher in ein Gebiet, das bereits von christlichen Slawen besiedelt war.

| Sonntag
Erster Adventsonntag, Lesejahr C – 1. Dezember 2024

Wort zur ersten Lesung von Stefanie Hinterleitner